Geschichte

Wir beziehen uns auf die Festschrift zur 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Minfeld im Jahr 1982. Mit freundlicher Genehmigung der Verfasser und der Redaktion des Festbuches zitieren wir hier aus mehreren Beiträgen.

Erstmalige urkundliche Erwähnung fand der Ort Minfeld in einer Urkunde des Sachsenkaisers Otto II. Dieser bestätigte eine Schenkung an die Kirche von Speyer. Darin wird, so jedenfalls der uns bekannte Sachstand, erstmals ein Dorf Minfeld erwähnt (Urkundensammlung des Bischofs von Speyer Urk. Nr. 163).

Kaiser Otto II. bestätigt im Jahre des Herrn 982 eine vom Grafen Cuno vollzogene Übergabe an die Kirche von Speyer:

„Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifältigkeit. Otto, Kaiser von Gottes Gnaden. Wenn wir aus unseren königlichen und kaiserlichen Freigiebigkeit heraus den Kirchen Gottes etwas zukommen lassen, dann sind wir der Überzeugung und der Hoffnung, dass uns als Belohnung Beständigkeit unseres Königtums, irdisches Glück und ewiges Heil zuteilt werden. Deshalb soll all unseren Getreuen, den Gegenwärtigen und den zukünftigen, kundgetan sein, wie wir die fromme Bitte unseres geliebten Bruders Otto, des Führers der Alemannen und Bajuwaren und unseres Getreuen, des ehrwürdigen Bischofs Baldericus von Speyer erfüllten und der Kirche von Speyer, die zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria erbaut und auf ihren Namen geweiht wurde, das oben erwähnte Landgut von Graf Cuno zu dauerndem Eigentum geben. Wir geben es zum Heil für unsere eigene Seele sowie für die Seelen aller Gläubigen, die Gott und seine heilige Mutter in dieser Kirche bei Tag und bei Nacht dienen. Bei dieser Übergabe handelt es sich um die Kirche von Steinweiler und Land, das bis nach Minfeld und Freckenfeld hin reicht; ferner um alles Land, die Wälder und die Wege, die sich im Besitz des Grafen Cuno befanden, bis zu Wasgenwald hin. Dieses Land liegt im Speyergau und in der Grafschaft des Vurmacens Otto. Die Übergabe erstreckt sich auf alles, was zu diesem Land gehört, auf das Gesinde beiderlei Geschlechts, auf Kultur und Brachland, Ackerbau, Weideflächen, Weinberge, Wälder, Gewässer und Bachläufe für die Fischweid, Mühlen mit Zu- und Abfahrten, mit dem was gefunden wurde und noch gefunden werden kann und allem anderen, was dazugehört. All das, und was außerdem noch angeführt werden kann, übergeben und schenken wir kraft unserer kaiserlichen Macht mit Bann und Bannbuße der oben erwähnten Kirche. Und damit dies noch echter wirkt und um so Sorgfältiger beobachtet wird, haben wir angeordnet, dass diese Urkunde Geschrieben und mit dem Abdruck unseres Ringes versiegelt wird. Das Siegel des Herrn und unbesiegbaren Kaisers Otto Hildibold, Bischof und Kanzler. Als Zeuge habe ich dem Erzkaplan Willigis benannt. Geschrieben am 18. August im Jahre 982 der Menschwerdung des Herrn, im 21. Jahre des Königtums und im 15. des Kaisertums Ottos II. in der Stadt Salerno. Im Namen Gottes Amen.“

So wechselhaft wie Minfelds Geschichte verlaufen ist, so wechselhaft ist auch die Schreibweise seines Namens:

982 Mundinveld (Franz Xaver Remling, Urkunden zur Geschichte der Bischöfe zu Speyer)
1051 Mundevelt (Remling)
1190 Mindefelt (Remling)
1267 Muneruelt (Georg Heeger, Die Germanische Besiedelung der Vorderpfalz)
ohne Jahr Mirnfeld (Heeger)
1283 Munevelt
1293 Mundevelt (Glasschröder, Urkunden zu Pfälzischen Kirchengeschichte)
1306 Mundefelt (Alfred Hilgard, Urkunden zur Geschichte der Stadt Speyer)
1370 Minfelt
1379 Minnefeld
1392 Minnfeld (Adolf Koch u. Jakob Wille: Regesten [nach der Zeit geordnetes Urkundenverzeichnis] der Pfalzgrafen am Rhein)
1390 Mynnefelt (Urkundenbuch der Stadt Worms )
1398 Mynnefelt (Pöhlmann, Die Herren von Bitsch)
1399 u. 1435 Minfeld
1481 Minfelt (Glasschröder)